tiefgreifende Änderungen im System
Das Xposed Framework auch bei einem Huawei Honor aktivieren
Das Xposed Framework ist eine „mächtige“ Schnittstelle, um gewisse Eigenarten des Smartphones zu modifizieren. Erst mit dem Xposed-Modul öffnet man die nötige Tür, um Einstellungen zu ändern, an die man ansonsten (auch mit „Root“) einfach nicht heran kommt. Dummerweise gibt es Probleme mit Smartphones wie meinem Huawei Honor, die spezielle Oberflächen („EMUI“) nutzen. Hier zeige ich, wie ich dennoch ein Xposed Framework auf dem Huawei Handy zum laufen bekommen habe.
Was habe ich nicht alles versucht, um auf meinem älteren Honor ein anderes, neueres Android zu installieren! Tatsächlich fand ich dann eine wirklich schicke ROM (Betriebssystem-Variante) mit Android 6 Marshmallow (ein modifiziertes Cyanogenmod) für mein „H30-U10“. Dummerweise saugt mir irgendein Prozess nachts bzw. nach ca. drei Stunden Inaktivität komplett den Akku leer! Das war übrigens auch schon beim offiziellen KitKat-Update vor knapp zwei Jahren so. Kurzum: Ich muss bei meinem Huawei-Smartphone einfach beim alten Android Jelly Bean bleiben. Damit läuft es äußerst stabil und stromsparend und damit habe ich mich nun abgegeben.
Dennoch möchte ich auf gewisse Hacks nicht verzichten! Und genau hier kommt das Xposed Framework ins Spiel. Man muss nicht unbedingt eine neue ROM „flashen“ (also installieren). Man kann sich auch das Framework installieren und durch gewisse Module die Funktionalität des Handys erweitern. Soviel erst einmal dazu.
EMUI ist wohl Schuld
Dummerweise verhindert die Huawei-Oberfläche EMUI offenbar das Ausführen des Xposed Framework. Dies ist zumindest bei meinem Honor H30-U10 der Fall. Es ist aber dennoch möglich, ein Framework zu aktivieren. Zunächst, das ist klar, musste ich das Handy rooten. Wie das geht, dafür gibt es im Netz nicht nur ein Anleitung.
Hier sehen Sie das installierte Framework beim Huawei-Handy: Nichts ist rot markiert – läuft!
Eine modifizierte Framework-Version installieren
Als nächstes lud ich mir folgende (offenbar modifizierte) Xposed-Version auf das Smartphone: „XposedInstaller_2.4.1Huawei.apk„. Sie können sich die Datei hier herunter laden.
Diese APK-Datei muss dann regulär installiert werden (eine evtl. andere installierte Version zuvor deinstallieren). In den Sicherheitseinstellungen von Android muss natürlich erlaubt sein, dass man Apps aus „unbekannter Herkunft“ installieren möchte.
Als nächstes gilt es den „Core“ des Frameworks zu installieren bzw. den „Kern“ zu aktivieren!
Und nun wird es spannend: Man tippt einfach auf „installieren“. Sollte es jetzt keine Fehlermeldung geben, kann man neustarten. Doch halt!
Denn nur dann war es bei mir möglich, dass nach dem Neustart das Xposed-Framework auch aktiviert war! Die Option „Software-Neustart“ findet sich ja im Hauptmenü des Framework. Offenbar raubt EMUI bei einem „Kaltstart“ gewisse Berechtigungen.
Fehlermeldung „keine Zugriffsrechte“
Fehlermeldung beim Installieren: Sollte es aber bereits beim Tippen auf „Installieren / Aktualisieren“ zu einer Fehlermeldung kommen, die da angibt, dass Sie keine Schreibrechte besitzen, müssen Sie sich diese erst einmal besorgen.
Ich hatte das mehrmals durch und so gelang es mir: Ich bootete mein Huawei Honor Handy in das Recovery. Ich nutze „TWRP“. Dort ging ich auf „Advanced / Fix Permissions“. Ich aktivierte auch das Häkchen bei „Also Fix SELinux contexts“. Sicherlich gibt es bei einem anderen Custom-Recovery (Clockwork Mod) eine ähnlich Option.
Ich bestätigte und startete das Smartphone neu.
Als nächstes band ich mich (den aktuellen Benutzer) als Root ein (damit ich die Berichtigung zum Schreiben auf die Partition „System“ habe). Das klingt komisch und geht so: Man startet einen Dateimanager, der auch Root-Rechte verwalten kann. Ich nutze hierzu den ES-Explorer. Dort tippe ich in der linken Seitenleiste (unter „Werkzeuge“) auf „Root“ und dann auf „Als R/W einbinden“. Danach neustarten. Dann müssten alle Häkchen bei „RW“ gesetzt werden! „R/W“ heißt „read / write“. Und letzteres („write“ = „schreiben“) ist das, was man unbedingt zur Installation des Xposed-Frameworks benötigt!
Nun kann man erneut versuchen, im Startbildschirm vom Xposed Framework auf „installieren“ zu tippen. Die Fehlermeldung mit den nicht vorhandenen Zugriffsrechten sollte nun nicht mehr erscheinen.
Nicht vergessen: Nur noch über den Knopf „Software-Neustart“ neustarten.
Einige meiner installierten Module auf meinem Honor-Handy.
Notlösung: Ressourcen-APIs deaktivieren
Sollte sich bei Ihnen auch nach einem „Software-Neustart“ Xposed immer noch nicht aktivieren lassen, können Sie unter „Einstellungen“ ein Häkchen setzen bei „Ressourcen-APIs deaktivieren“. Dies aktiviert sozusagen eine „Safe-Version“ des Frameworks und umgeht die Probleme mit „Theming Engines“, also vom Hersteller visuell angepasste Android-Versionen (wie eben „EMUI“).
Jedoch sind dann viele Funktionen nicht verfügbar, welche durch gewisse Module bereit gestellt werden.
Die Xposed-Version updaten
Die modifizierte Version sollte nun laufen. Es handelt sich hierbei jedoch um eine ältere Version und manche Module laufen damit nicht. Bei meinem Huawei-Handy darf ich nicht auf die aktuelle Xposed-Version updaten! Die läuft bei meinem Honor nicht. Aber welche Version stabil läuft, das ist bei mir Version „2.5.1“. Man kann ja ganz bequem aus der App aktualisieren.
Bei Version 2.5.1 kann ich nun das Handy auch ganz normal neustarten: Alle Module bleiben aktiviert. Weiterhin hat man nun die Möglichkeit den „Core“ über das Recovery zu „flashen“: Das Gefummel mit den Zugriffsberechtigungen entfällt.
Meine funktionierenden Module
Hie möchte ich einmal eine Liste meiner Lieblingsmodule für das Xposed-Framework auflisten (mit Versionsnummer), die auf meinem alten Huawei Honor H30-U10 (mit Framework-Version 2.5.1) stabil laufen:
- XBlast Tools [1.8.8]
die „Allround-Lösung“ für eine Vielzahl von Hacks und Tweaks - Amplify [3.3.7]
verzögert „Wakelocks“ bzw. lässt das Handy länger schlafen und spart so viel Batteriestrom - App Settings [1.6]
lässt zu, Funktionen von Apps zu erzwingen / zu verhindern (Auto-Rotation, Auflösung, Vollbild usw.) Außerdem kann man hier jede Berechtigung von Apps abwählen. So wähle ich natürlich bei Apps die Berechtigung ab, die interne Kamera zu nutzen, wenn dies zur Funktionalität gar nicht notwendig ist. Auch der Internetzugriff kann deaktiviert werden. - Audio Stream Music Default [1.2]
belegt die Lautstärketasten des Handys zunächst immer mit „Medienlautstärke“ statt mit „Klingelton“ - Burnt Toast [1.2]
blendet das jeweilige „App-Icon“ bei den kleinen Benachrichtigungen ein, die bisweilen am unteren Bildschirm erscheinen („Toast-Nachrichten“) - ChromePie [0.5.1]
fügt dem Chrome Browser zusätzliche Schaltflächen hinzu, die per Tippen erscheinen - Greenify [2.9]
ist nur ein Zusatzmodul der App „Greenify“ und erhöht deren Nutzungsgrad (Strom sparen) - Smart Network [1.7.1]
lässt gezielte Konfigurationen der Netzwerke zu
Ich nutze es primär, um das GSM-Netz (2G / stromsparen) standardmäßig zu aktivieren, solange das Display eh aus ist. Auch, wenn W-LAN aktiviert ist, läuft meine SIM-Karte im sparenden 2G-Modus. Erst wenn ich das Internet zwingend über die SIM-Karte benötige, wenn also mein W-LAN nicht in der Nähe ist, wird automatisch auf 3G geschaltet. - YouTube AdAway [3.4.0]
blockt die Werbung in der Youtube-App - Xposed Less Frequent Notifications [1.1.0]
Hier kann man einstellen, dass das Piepen und Brummen, wenn eine Nachricht empfangen wird, nur einmal in einem definierbaren Zeitraum erklingt. Ideal für WhatsApp, wenn in einem (Gruppen-) Chat viele Nachrichten nacheinander eintreffen. Da hör das Handy ja nicht mehr auf zu piepen. Mit diesem Modul kann man dem entgegen wirken. - NoWhatsApp Receipts [2.1]
Noch ein Xposed-Modul für WhatsApp: Damit kann man seinen Online-Status verbergen und auch, dass man gerade tippt. Das Tippen der Gegenseite sieht man freilich. Und: Das Modul bewirkt, dass die Gegenseite nicht sieht, dass man eine Nachricht gelesen hat. Erst, wenn man antwortet, wird beim Gegenüber das Häkchen blau. Das gefällt mir wirklich sehr gut!
Eines der interessantesten Module läuft bei mir unter meiner Framework-Version 2.5.1 leider nicht: „XPrivacy“, durch welches sich die Berechtigungen jeder App ändern lassen. Ich könnte zwar auf die neueste Xposed-Version updaten und in den Einstellungen das Häkchen bei „Ressourcen-APIs deaktivieren“ setzen. Dann kann ich auch die aktuelle Version aktivieren bzw. dadurch auch „XPrivacy“. Doch dann funktionieren wiederum andere Module nur eingeschränkt. Als Alternative zu XPrivacy taugt aber die bei mir sowieso installierte „App Settings“. Denn hier kann man auch für jede App individuell die Rechte festlegen.
Die ideale Kombination, um vom (wie ich finde) grässlichen Huawei EMUI-Design wegzukommen: Der „Nova Launcher“ und das Xposed Framework. Durch ersteren erhalte ich meine gewünschte Optik und durch letzteres bekomme ich meine „Tweaks“. Eine andere „Custom Rom“ muss ich nicht mehr installieren.
Probleme mit optischen Veränderungen
Leider verhindert EMUI dennoch einige Dinge: So funktioniert die Funktion der „XBlast Tools“ nicht, wo man das Ausschalten-Menü mit weiteren Funktionen versehen kann (z. B. reboot ins Recovery). Weiterhin kann ich die Symbole der Statusleiste nicht ändern. Ich hätte die Uhr z. B. gerne in der Mitte.
Nunja, im Großen und Ganzen bin ich jedoch sehr zufrieden, die mir das Xposed Framework auf meinem doch schon relativ alten Huawei Smartphone bringt. Ein Vorteil hat nämlich mein altes „Stock Jelly Bean“: Es läuft in allen Belangen sehr stabil – dies kann man nur selten von einer „Custom Rom“ behaupten.
ENDLICH läuft das Xposed auch bei mir. Ich benötige es, um unter Android die Freigabe auf die SD-Karte durch Apps vollständig zulassen zu können.