unabhängig vom Internet sein
7 tolle offline Apps für Gegenden ohne Internet (kostenlos)
Ich fahre häufig mit der Bahn. Oft hat man hier kein mobiles Internet. Aber auch bei vielen anderen Situationen sind Offline-Apps auf dem Smartphone sehr sinnvoll. In diesem Beitrag stelle ich einige kostenlose Apps vor, welche viel bieten aber nicht zwingend einen Internetzugang benötigen.
Ich gehöre nicht zu den permanent Schimpfenden, die über die relativ schlechte Abdeckung des mobilen Internets in Deutschland wettern. Sollen die Leute auf der Zugfahrt doch einfach wieder ein Buch oder die Zeitschrift aus dem Bahnhofskiosk zur Hand nehmen oder sich einfach wieder unterhalten, anstatt permanent hypnotisiert auf ihr Facebook, Instagram und Whatsapp zu starren.
Zudem gibt es für das Smartphone einige sehr interessante Apps, durch welche man unabhängig vom mobilen Internet ist und sich mit dem Smartphone dennoch sehr gut die Zeit vertreiben- bzw. sich bilden kann – zum Beispiel im Bus auf der Autobahn übers Land oder eben im Zug. Ich nutze hierfür die folgende Apps (es gibt sie sicherlich auch für das Iphone):
Offline Podcasts, Reportagen, Hörspiele mit der ARD Audiothek
Mit der App „ARD Audiothek“ haben Sie Zugriff auf das gesamte Hörfunk-Medienarchiv der ARD! Es ist nicht nur eine App für Podcasts. Wie auf dem Foto zu sehen, kann man sich zunächst einmal innerhalb vieler Kategorien umsehen. Ich persönlich bevorzuge hier die Rubrik „Doku & Reportagen“. Jeder Eintrag lässt sich offline speichern für ein späteres Anhören. Diese Sendungen entstammen den Rundfunksendern der ARD.
Tippt man bei einem Eintrag auf die drei vertikalen Punkte, erscheint ein Menü. Hier findet sich dann auch der Eintrag „Herunterladen“. Man kann zudem bestimmte Sendungen abonnieren und erhält dann bei neuen Veröffentlichungen eine Push-Meldung auf das Handy (hier muss dann eine Datenverbindung vorhanden sein). Ich interessiere mich beispielsweise für Radiodokumentationen und erhalte fast jeden Tag eine Nachricht, dass es neue davon gibt. Finde ich sie interessant, lade ich sie für später per Knopfdruck herunter. Derzeit habe ich ein Archiv von ca. 45 lokal gespeicherten Sendungen auf dem Smartphone.
Diese Daten befinden sich übrigens als mp3-Dateien im Download-Ordner des Telefons. Sie sind aber nicht korrekt benannt. Idealerweise organisiert man sie daher einfach aus der App heraus. Dort sind die Downloads entsprechend korrekt benannt aufgelistet mit einer Meta-Angabe, wie weit man z. B. bestimmte Podcasts bereits gehört hat:
Alle bisherigen Downloads aus der Mediathek sind dann in einem Extra-Reiter aufgelistet und können jederzeit (natürlich dann auch offline) angehört werden. Bevor ich eine längere Zugfahrt starte, lade ich mir am Vorabend im heimischen W-LAN noch einige interessante Reportagen oder „Podcasts“ herunter, die ich dann auf der Reise höre – Egal ob es dann Internet gibt oder nicht. Ich bin dann davon unabhängig.
Noch ein Hinweis: Ich habe diese „Pushnachrichten“ mittlerweile bei dieser App deaktiviert: Hat man zu viele Kanäle abonniert, klingelt’s ständig.
Noch ein Tipp, wer auf der Suche nach vielen, vielen Radio- Dokumentation (Features) ist: »radioWissen Bayern 2« bietet unwahrscheinlich viele aus den letzten 10 Jahren zum Download an. Ich höre so etwas gerne beim Zugfahren oder bei Spaziergängen und bin am Ende immer ein Stück klüger.
Die gesamte Wikipedia offline mit Kiwix
Eine weitere sehr interessante App ist „Kiwix“. Auch sie ist, wie die ARD Audiothek, kostenlos. Mit Kiwix halten Sie das gesamte Populärwissen (Wikipedia) offline auf Ihrem Handy bereit! Aktuelle (mehr oder weniger) Wikipedia-Daten muss man sich zuvor im W-LAN auf das Smartphone laden. Ich glaube, mittlerweile kann man sich sogar auch die Bilder (im kleinen Format) downloaden. Darauf verzichte ich jedoch, da mein Speicher hierfür nicht ausreicht. Mir langen bereits alle Texte. Sie sind komplett durchsuchbar und es gibt auch eine Tab-Funktion.
Zu dieser kostenlosen Offline-App hatte ich bereits einen ganzen Artikel verfasst: Wikipedia Offline mit Kiwix. Ich kann mir jedenfalls herrlich die Zeit auf langen Zugreisen vertreiben, indem ich den Namen der vorbeifliegenden Dörfer und Städtchen eingebe und mir deren Geschichte durchlese. Dank der Offline-Funktionalität ist hier ja kein mobiles Internet mehr nötig.
Tageszeitungen komplett offline Lesen mit PressReader
Die App „PressReader“ ist zunächst kostenlos. Damit ich diverse Zeitungen (offline) lesen kann, muss ich mich jedoch mit meinem Bibliothekszugang der Stadtbibliothek einloggen (siehe auch mein Artikel → Tageszeitungen auf Tablet und Handy lesen). Ist man bei einer an den Dienst angeschlossenen Bibliothek registriert, kann man sich täglich eine Menge an Tageszeitungen auf das Smartphone laden und diese danach völlig offline lesen!
Auf diesem Bild sieht man zwei gespeicherte Zeitungsausgaben. Sie lassen sich jederzeit auch ohne Internetzugang offline öffnen.
Für das Smartphone gibt es natürlich auch eine schmale Leseansicht. Dies ist ein reduziertes Layout-Design.
Die App „PressReader“ bietet eine handytaugliche Möglichkeit, originale aktuelle Zeitungsartikel zu lesen, da hier ein Zeilenumbruch ermöglicht wird (das klappt nicht immer sauber). Auf dem Bahnhof gehe ich nicht mehr in den Kiosk, sondern ich lade mir aktuelle Tageszeitungen auf mein Smartphone. Diese kann ich dann auf der Reise offline lesen. Prima!
Internetseiten offline speichern mit Pocket
Die App „Pocket“ dient eigentlich dazu, dass man sich bestimmte Internetseiten für später merken kann (über die „Teilen-Funktion“ z. B. im Browser). Man kann jede Internetadresse in Pocket hinzufügen (man muss sich bei diesem kostenlosen Dienst registrieren). Das besondere: Die App kann diese Internetseiten auch offline speichern! Man kann sich diese sozusagen in die Tasche stecken.
In der App hat man dann eine Liste mit Artikeln. Sofern dies in den Einstellungen von Pocket nicht anders definiert ist, lädt das Programm jeden Artikel für ein späteres Offline-Lesen herunter:
Und so schaut dies dann aus. Generiert wird immer eine minimalistische Ansicht ohne störendes Beiwerk. Normalerweise ist der Hintergrund jedoch weiß, die Schrift schwarz. Ich hatte dies nur anders herum eingestellt, da ich damit dank OLED-Display Strom sparen kann. Deswegen hat meine Offline-Wikipedia-App auch den schwarzen Hintergrund eingestellt bekommen.
Pocket eignet sich als Offline-App hauptsächlich für lange Artikel. Grundsätzlich ist die App jedoch dafür gedacht, Inhalte später lesen zu können – ohne zwingenden Bezug auf eine Offline-Funktionalität.
Offline-Landkarten und Navigation mit Osmand
Osmand ist meine Lieblingsapp. Darum gibt es auf dieser Internetseite auch eine ziemlich ausführliche Anleitung zu diesem Offline-Landkarten-Programm. Kurz: Diese App kann (fast) alles, was Google Maps kann, nur viel, viel detailreicher. Allerdings kann man sich in ihr weniger aktuelle Öffnungszeiten, Bewertungen oder Geschäfte anzeigen lassen als bei Google, da hierfür die Daten nicht so reichhaltig vorhanden sind. Sie kann jedoch komplett autark arbeiten und ist primär eine Landkarten-App.
Dafür zeigt mir die Open Street Map (auf ihr basiert das Programm) beispielsweise Sitzbänke an, Wasserstellen, Schutzhütten, Aussichtspunkte – kurz: die interessanten POIs (Point of Interest) jenseits kommerzieller Google-Suchergebnisse. Das gesamte Kartenmaterial kann man offline auf dem Handyspeicher laden. Eine Internetverbindung ist nicht notwendig – auch nicht zur Navigation.
In der Innenstadt nutze ich, wenn ich ein Geschäft suche, auch lieber Google Maps. Outdoor, also auf Wanderungen und dergleichen, bin ich seit vielen Jahren ein begeisterter Nutzer von Osmand.
Hinweis: Im alternativen Android-Store „F Droid“ erhält man völlig legal und kostenlos die „Pro-Version“ von Osmand:
Das Handy als Spielkonsole mit RetroArch
Die App „RetroArch“ ist keine Spiele-App, wie man sie normalerweise kennt. Es handelt sich hierbei um einen Emulator für diverse Spiele für Spielkonsolen. Das Prinzip: Man lädt sich die Spiele als sogenannte „Roms“ herunter und öffnet diese mit RetroArch:
Diese Spiele (z. B. für die Playstation 1 oder für den Gameboy Advanced lassen sich natürlich völlig offline spielen und ohne jegliche Einschränkung. Jedoch: Der Download dieser „Roms“ ist eine rechtliche Grauzone bzw. wohl eher rechtlich nicht in Ordnung. Man findet sie über eine Suchmaschine recht schnell (mit dem Zusatz „rom“).
Netflix Filme und Serien auch offline schauen
Zuletzt noch der Tipp mit der offiziellen Netflix-App: Hier kann man sich viele Inhalte (Filme, Serien, Dokumentationen) auch herunter laden und danach jederzeit offline ansehen, d. h. ohne jegliche Internetanbindung. Sinnvoll ist dies bei langen Fahrten mit dem Zug oder im Reisebus. Ich stöpsele dann die Kopfhörer in mein Tablet oder Smartphone und schaue mir Filme an, die ich am Abend am Vortag via WLAN daheim herunter geladen hatte. Natürlich muss man zur Benutzung der Netflix-App einen kostenpflichtigen Account bei Netflix besitzen. Die App selbst ist kostenlos.
Freilich kann man daheim am Laptop auch von Youtube Videos herunter laden (hierfür gibt es ja Browser-Addons oder Download-Seiten) und diese Videodateien via USB-Kabel auf das Smartphone übertragen. Später schaut man sich diese Videodateien mit der ganz gewöhnlichen internen Video-Abspiel-App an, ohne dass eine Internetverbindung nötig ist.
Fazit
Man muss mit seinem Mini-Hosentaschencomputer (das Smartphone) nicht permanent online sein. Es gibt so manche kostenlose App, welche bereits offline – also ohne Internetverbindung – sehr hilfreich-, zumindest aber unterhaltsam sein kann.
ich bin so froh das ich diese Blog gefunden haben so vielen Informationen und Tipps habe ich nirgendwo sonst gefunden
einfach Super!
vielen Dank, auch als 74 Jährige ist es verständlich und leicht zu Lesen.Als Italiener auch.
Das freut mich. Ich versuche immer, mich nicht zu sehr in technische Details, die Vorwissen erfordern, zu verlieren.
In einem Blog auf Illegales hinweisen ist nicht gerade Toll.