Handy als kleine Zusatz-Tastatur
App um das Smartphone als Zahlenblock für den Laptop zu nutzen
Die meisten Laptops besitzen keine zusätzliche Zahlentastatur mehr. Gemeint ist der Ziffernblock (Zehnertasten). Für viele Zahleneingaben ist dieser Tastenblock sehr sinnvoll. Die gute Nachricht: Mit einer App kann man das eigene Smartphone als Zahlentastenblock nutzen bzw. dieses einfach neben die normale Tatstatur legen.
Wozu braucht man am Laptop schon einen Ziffernblock, wie man ihn von damals, von den großen PC-Tastaturen kennt? Um hin und wieder ein paar Ziffern einzugeben, reicht die verkürzte Tastatur ohne eben dem „Numblock“ völlig aus. Das dachte ich auch immer. Und so schwöre ich auf meine minimalistische Apple-Tastatur für meinen PC:
Solch eine kleine Bluetooth-Tastatur nutze ich bevorzugt am Windows-PC: Sie ist wunderbar elegant und minimalistisch, dass sie auf dem Schreibtisch kaum auffällt. Allein: Sie hat dafür natürlich keine separate Zahlentastatur.
Dabei benötige ich solch einen Nummernblock mit Enter-Taste – und zwar lediglich einmal im Jahr. Sie ahnen vielleicht schon wofür: Einmal jährlich rechne ich alle meine Einnahmen für die Steuererklärung zusammen. Bei mir sind dies viele Kleckerbeträge, welche ich in eine Excel-Tabelle eintrage und welche somit automatisch summiert werden. Dieses Eintragen der vielen Zahlen gelingt via separater Zahlentastatur sehr viel einfacher und zügiger als mittels den horizontalen Tasten auf der eigentlichen (schmalen) Tastatur. Zudem wird hierfür immer die Enter-Taste benötigt, um gleich in die nächste Tabellenzeile springen zu können. Daher besitzen die Zehner-Zifferntastaturen immer auch gleich eine eigene Entertaste. Anstatt nun eine kleine separate kabellose Zahlentastatur zu nutzen, nehme ich einfach das Smartphone hierfür bzw. eine App, welche einen solchen Tastenblock simulieren kann:
Smartphone-App als Nummernblock
So schaut dies dann bei mir aus:
Die App simuliert auf dem Smartphone einen vollwertigen Ziffernblock. Tippt man auf eine der Zahlen, erscheinen diese sofort auf dem PC-Bildschirm bzw. auf dem Laptop in z. B. einer Exceltabelle.
Die Ziffernblock-App, welche ich hier nutze, heißt „Remote Numpad„. Das Programm ist völlig kostenlos:
Ob es eine solche App auch für das Iphone gibt, weiß ich nicht. Ich nutze hier ein Android-Handy.
PC-Client ist erforderlich
Mir gelang es recht schnell, die App mit meinem Computer zu verbinden. Allerdings muss man hierfür auf dem PC / Laptop parallel einen kleinen Klienten laufen haben:
Hinweis: Der Programmierer von dieser App gibt an, dass unter Android P und höher kein extra Klient auf dem Laptop / PC vorhanden sein muss, wenn man beide Geräte via Bluetooth verbindet. Bei mir hatte dies aber nicht funktioniert. Ich brauche immer das kleine Hilfsprogramm, den Klienten:
Mit „Client“ ist nichts weiter gemeint als ein winzig kleines Programm, welches für die Verbindung der App auf dem Smartphone mit dem Computer vorhanden sein muss – ein kleiner „Server“. Ich hatte mir also auf der Seite des Herstellers die Datei „Remote.Numpad.Server-XX.jar“ herunter geladen. Installiert werden muss hier zunächst nichts.
Dies ist jedoch eine Jar-Datei. Das bedeutet, auf dem Rechner muss das Java-Programmpaket installiert sein (eine sogenannte „Laufzeitumgebung“). Denn der kleine Server basiert auf der Programmiersprache Java (daher auch das Symbol mit der Kaffeetasse). Sofern Java auf dem Laptop nicht vorinstalliert ist, kann man sich das Programmpaket kostenfrei aus dem Internet laden. Ggf. wird das Betriebssystem (z. B. Windows 10) Fehlendes automatisch monieren und die Komponenten automatisch nachinstallieren.
Nun braucht man nur noch einen Doppelklick auf die kleine Datei (Remote.Numpad.Server-XX.jar) tätigen und in der Taskleiste neben der Uhr (bei Windows zumindest) sollte ein kleines Symbol erscheinen. Mittels diesem kann man den Klienten später übrigens auch wieder beenden (Rechtsklick darauf).
Bei mir erschien dann noch diese Warnmeldung der Windows-Firewall. Wenn man am eigenen Laptop bzw. PC sitzt und sich im eigenen W-LAN-Netzwerk befindet, kann man auf „Zugriff zulassen“ klicken.
Verbindung über Bluetooth oder W-LAN
Am einfachsten gestaltete sich die Verbindung der App „Remote Numpad“ via Bluetooth (Android-Smartphone und Windows 10 auf dem Laptop):
Man verbindet den Laptop und das Smartphone zunächst einfach via Bluetooth. Vielleicht ist dies bei Ihnen bereits der Fall, wenn Sie Dateien zwischen diesen Geräten via Bluetooth austauschen. Wer nicht weiß, wie dies geht, kann dies anhand des Beispieles Windows 10 und Android auf dieser Seite nachlesen.
Ich gehe davon aus, dass der eben besprochene Klient auf dem PC bzw. Laptop läuft und auf eine Verbindung wartet (Meldung „Server ready“).
Nun öffnet man auf dem Smartphone die Ziffernblock-App und geht zunächst in deren Einstellungen (die drei vertikalen Punkte oben rechts antippen und dann auf „Settings“ gehen). Hier definiert man ganz oben unter „Connecting interface“ „Bluetooth“. Bluetooth muss natürlich am Handy aktiviert sein.
Man kann hier in den Einstellungen übrigens auch gleich aktivieren, dass der Bildschirm des Smartphones immer aktiviert bleibt, solange die Ziffernblock-App aktiv ist.
Nun verlässt man die Einstellungen wieder und tippt oben links auf CONNECT. In der App und auch beim Klienten müsste nun „connected“ (verbunden) stehen.
Wer kein Bluetooth zur Verfügung hat, kann das Smartphone als separate Zahlentastatur auch via W-LAN (Wifi) mit dem Laptop verbinden. Hierfür müssen sich PC und Handy zwingend im selben W-LAN-Netzwerk befinden und ein Datenaustausch darf hier nicht von Seiten des Administrators (Router-Einstellungen) blockiert sein. Auch die Verbindung via Wifi funktionierte bei mir problemlos mit der App „Remote Numpad“.
Dies schaut zwar etwas komisch aus. Aber ein Tablet ist noch viel besser als Nummernblock via App geeignet als ein kleines Smartphone. Denn hier sind die Tasten richtig schön groß, dass man hier kaum noch eine Ziffer aus Versehen verfehlt. Man beachte auch die große Enter-Taste und die für die Grundrechenarten.
Mit solch einer externen Zahlentastatur gehen Kalkulationen wesentlich flotter von der Hand als mit den horizontalen Zifferntasten auf den „abgespeckten“ kleinen Tastaturen. Man braucht hierfür nicht unbedingt einen extra Nummernblock für den USB-Anschluss: Bereits mit einem Smartphone bzw. mit einem Tablet kann man so eine Zehnertastatur recht gut simulieren, indem man solch eine kostenlose App nutzt, wie hier vorgestellt.
Fazit
Einen Nachteil hat meine hier vorgestellte App-Lösung gegenüber einer echten Zahlenblock-Tastatur: Diese Eingabemethode ist natürlich nicht haptisch.
Dieses kabellose Nummernpad ist angenehm groß. Damit gehen jede Zahleneingaben (Steuererklärung, Excel-Tabellen, Berechnungen, ...) richtig schnell von der Hand. Man beachte die vielen positiven Bewertungen.
Will sagen: Die simulierten Zahlentasten auf dem Touch-Display des Smartphones oder Tablets sind nicht griffig, man spürt sie nicht. Man muss durchaus jedes Mal hinschauen. Anders bei einer echten Zahlentastatur: Hier gibt es echte griffige Tasten und solche Ziffernblöcke gibt es auch als Zubehör. Da ich jedoch nur einmal im Jahr (Steuererklärung) solch einen Numblock benötige, reicht mir hier die Lösung mittels App auf dem Smartphone bzw. (viel besser) auf dem Tablet.